Aus dem richtigen Holz geschnitzt

Aus dem richtigen Holz geschnitzt

25.11.2016

Ein gut gepflegter und nachhaltig bewirtschafteter Wald galt seit jeher als die Sparkasse des Bauern. Mit einem Unterschied allerdings zu den herkömmlichen Geldinstituten: Von den Zinsen profitiert erst die Enkelgeneration. Wer heute einen Baum pflanzt, tut das für seine Kinder und Kindeskinder, er investiert tatsächlich in eine Zukunft, die er wahrscheinlich gar nicht erleben wird.

Holz wurde als nachwachsender und vielseitig verwendbarer Rohstoff und Energieträger immer hoch geschätzt. In der guten Stube zeigte man mit sorgfältig gearbeiteten Möbeln und Holzvertäfelungen, wer man ist und was man sich leisten kann. Wie sehr dieses edle, natürliche Material die Phantasie der Tischler und Ebenisten beflügelte, veranschaulichen historische Beispiele. Von den kunstvollen Schnitzereien gotischer Truhen bis zu den abenteuerlich geschweiften Beinen zierlicher Rokoko-Tischchen reicht das Formen-Repertoire.

Für jeden Verwendungszweck gibt es die perfekte Holzart. Bildschnitzer wählen gerne weiches Lindenholz für ihre Skulpturen, Nadelhölzer sind als Baumaterial beliebt, für den Innenausbau und Mobiliar werden Laubgehölze bevorzugt. Dachschindeln müssen aus Lärchenholz hergestellt werden, da dieses schöne, rötliche Holz besonders witterungsbeständig ist. Musikinstrumentenbauer gehen mit dem Förster in den Wald, um selbst die Bäume auszusuchen, deren Klang sie erst viele Jahre später nach langer, sorgsamer Lagerung erwecken werden.

Auch heutzutage, da so viele neue Werkstoffe zur Verfügung stehen, greift man zum Holz, wenn es etwas Besonderes sein soll. Seine Farbe und Maserung, den angenehmen Duft und die warme Oberfläche kann kein moderner Kunststoff auch nur annähernd erreichen. Auch in erstklassigen Hotels sind edle Hölzer bei der Ausstattung die erste Wahl für eine behagliche Atmosphäre und ein kultiviertes Ambiente.


Zirbennester im Hotel Jerzner Hof, Pitztal

Nicht nur Wein oder Käse müssen reifen, auch Holz braucht eine gewisse Lagerzeit, bevor es verarbeitet werden kann. So war es ein ausgesprochenes Glück, als in einer Scheune im Pitztal eine Fuhre Zirbenholz wieder gefunden wurde, die dort dreißig Jahre lang in Vergessenheit geraten war. Joachim Eiter, der Gastgeber des Hotels Jerzner Hof griff gerne zu, um daraus Mobiliar und die Wandverkleidungen für sein 4-Sterne-Hotel schreinern zu lassen.

Das Ergebnis sind die kuscheligen „Zirbennester“-Zimmer, die ein wohliges Wohngefühl vermitteln. Das hoch geschätzte Holz der „Königin der Alpen“ verströmt nämlich einen angenehmen, würzigen Duft, dem viele positive Wirkungen nachgesagt werden. Meisterhaft und schnörkellos verarbeitet wie im Jerzner Hof ist das kostbare Holz eine Augenweide.

Tipp: Besuch der Zirbenausstellung in Jerzens (Infoflyer)




Von alt bis neu – Holziges im Peternhof

Ein Beispiel traditioneller Tiroler Holzbauweise können die Gäste des Hotels Peternhof im Tiroler Kaiserwinkl anhand eines urigen Holzhauses studieren, das Hotelier Christian Mühlberger aus Altholz errichten ließ. Es liegt einen viertelstündigen Spaziergang vom Hotel entfernt, gerade die richtige Distanz für den Heimweg nach einem der beliebten Hüttenabende, die dort veranstaltet werden.

Ganz heimelig wird einem in der Romantikstube zumute, die im Stil alter Bauernstuben mit Altholz Fichte an der Decke und Zirbenholz an den Wänden vertäfelt ist, mächtige alten Fichtenbalken stützen die Decke. Liebevolle Details fallen ins Auge: beispielsweise das kleine Wandschränkchen für die wertvollsten Besitztümer.

Die gelungene Verbindung von Neuem und Altem präsentieren die Suiten, in denen Wandvertäfelungen aus Fichten-Altholz Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen. Der Geradlinigkeit des modernen Designs sind dagegen die Deluxe Doppelzimmer im Chalet Theresia verpflichtet. Die Täfelung aus Zirbenholz umfängt den Schlafbereich wie ein schützender und angenehm duftender Kokon. Dank der schlichten Formensprache kommt die lebhafte Holzzeichnung umso besser zur Geltung.




Ahorn in Haus und Garten im Juffing

Der Lieblingsbaum der Gastgeberin des Juffing Hotel & Spa im Tiroler Thierseetal ist nicht schwer zu erraten: Es ist der Ahorn, gleich 18 Arten davon wachsen im Hotelgarten. Im Frühjahr entfalten sie ihr filigranes Grün, im Sommer spenden sie Schatten und im Herbst begeistern sie mit flammendem Farbenspiel. Als die Zimmer des Stammhauses völlig neu gestaltet wurden, fiel die Wahl für die Ausstattung auf heimisches Ahornholz. Denn mit seinem hellen, weiß bis gelblichen Farbton passt das feinporige Edellaubholz wunderbar zu dem warmen Farbakkord von Goldgelb über Ocker bis Bernstein der englischen Möbelstoffe und der Fliesen. Helligkeit, Wärme und Öffnung bestimmen das Raumkonzept, in das sich das perfekt verarbeitete Ahornholz mit seiner lichten Farbgebung harmonisch einfügt.




Geborgenheit und alpiner Lifestyle Art im Pacheiner

Die Wurzeln des Alpinhotel Pacheiner auf dem Gipfel der Kärntner Gerlitzen bei Villach liegen im Alpengasthof Pacheiner, in dem sich Wanderer und Skifahrer gerne mit Brettljause oder Kärntner Kasnudeln stärkten. Im 2012 eröffneten 4-Sterne-Hotel wird diese Gastgebertradition im Stil des 21. Jahrhunderts weitergeführt. Die moderne Holzarchitektur des Hotels knüpft an die überlieferten alpinen Bauweisen an und greift auch im Inneren das Bewährte auf: Natürlichen Materialien wie Lärchen- und Zirbenholz, Schiefer und Lodenstoffe verleihen den Räumen Geborgenheit in zeitgemäßem Design.

So ansprechend die Ausstattung der großzügigen Räumlichkeiten auch sein mag, der Ausblick aus den großen Panoramafenstern übertrifft alles: ein grenzenloses Bergpanorama von Kärnten bis Slowenien und Italien. Auch Wälder, in denen Lärchen und Zirben wachsen, kann man von den Fenstern aus auf den Flanken der Gerlitzen sehen. Das strenge Höhenklima lässt sie nur langsam wachsen, dafür ist ihr Holz umso beständiger und wertvoller.


www.jerznerhof.at

www.topwellnessoasen.de/hotels/find?suche=mup071216

Autor: /Foto maroundpartner