O schaurig ist‘s über‘s Moor zu gehen? Ganz im Gegenteil: Bei Bad Gögging macht der gemütliche Rundweg sogar Lust, sich mit dem mineralhaltigen Schlamm einzureiben – am besten gleich hinterher im Hotel oder in der Therme.
bfs – Heiderauch versperrt die Sicht, Phantome aus Dunst tauchen auf, im Schilf knistert es unheimlich und der Knabe im Moor rennt um sein Leben. In der Heiligenstädter Landschaft lassen sich die Besucher nicht von den Schreckensbildern aus dem Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff abschrecken. Stattdessen lockt sie der ausgeschilderte Moor-Weg von Bad Gögging aus regelmäßig hierher.
„Die Route ist perfekt für einen ruhigen Spaziergang: Sie ist flach und nicht einmal drei Kilometer lang“, erklärt Silvia Günther vom „The Monarch Hotel“ gerade einigen Gästen. In nur 45 Minuten gelangt man von Bad Gögging zum Heiligenstädter Feuchtgebiet und wieder zurück. „Viele Touristen reisen wegen der Naturheilmittel zu uns, und auf diesem Rundweg kommen sie am geschützten Urmoor sowie an der Moorlagerstätte und -aufbereitungsanlage vorbei. Es ist spannend zu sehen, wo der schwarze Schlamm entsteht, mit dem man sich später einreibt“, meint Günther. Nach der Aufbereitung wird das Moor tatsächlich direkt im Kurort wieder für Behandlungen verwendet. Das sogenannte Urmoor allerdings ist unantastbar und nur zum Bestaunen da. Schließlich dauert es in der Natur etwa 1000 Jahre, bis aus abgestorbenen Pflanzenteilen und Wasser eine Schicht von einem Meter Tiefe entstanden ist. Wer nicht nur sehen, sondern auch lernen will, kann jeden zweiten Mittwoch im Monat an einer kurzen geführten Wanderung zum Naturmoor teilnehmen.
Schlammbad für die Seele
Hat man die interessante Tour hinter sich, ist es an der Zeit für einen Selbstversuch. Angebote an Moorbädern und -packungen gibt es beispielsweise in der örtlichen Limes-Therme oder im „The Monarch Hotel“. Die schwarze Masse gibt Wärme bis in tiefe Körperschichten ab, weshalb sie unter anderem bei Gelenk- und Muskelbeschwerden eingesetzt wird. Zusätzlich wird dem Moor nachgesagt, dass es beruhigend wirkt, Stress abbaut und somit einem Burnout-Syndrom vorbeugt. Perfekt also, um die eigenen Akkus wieder aufzuladen. Die Wohlfühlwoche im „The Monarch Hotel“ ist genau darauf ausgerichtet: Sieben Übernachtungen, dazu eine Naturmoorpackung, eine Massage und ein Bad geben neue Energie. Dann läuft es sich auch das nächste Mal auf dem Moor-Weg wie geschmiert.
Autor: Beyond Five Stars
21.08.2015