Tief entspannt durch’s Hopfenland

12.05.2014

Sommer, Sonne und ein kühles Blondes – weltweit gehören die Deutschen zu den Meistern im Bierkonsum. Diese kulturelle Spitzenposition lässt sich besonders gut in der Hallertau zelebrieren, wo die Qualität des Hopfens Weltruhm genießt.

Direkt hinter dem Ortsschild von Bad Gögging in der Hallertau beginnt ein wahrer Hopfendschungel. Jährlich werden zwischen den Flüssen Altmühl und Donau circa 500?000 Zentner der essenziellen Zutat für das Bierbrauen geerntet, was etwa ein Drittel der Weltproduktion ausmacht – und das bei herausragender Qualität. Selbstverständlich sind die Hallertauer stolz auf ihr großes Anbaugebiet. Mit Gästen teilen sie ihr kulturelles Erbe gern, weswegen das Angebot an Wissen, Erlebnis und Genuss rund um ihr grünes Gold nichts zu wünschen übrig lässt.
Ein Spaziergang durch die riesigen Gerüstanlagen ist nahezu überall in der Region möglich. Von Ende März bis Ende Juli wachsen die Kletterpflanzen an diesen Drahtgestellen nach oben und erreichen kurz vor der Ernte eine Höhe von etwa sieben Metern. Gerade dann ist ein Streifzug durch die grünen Schluchten wirklich beeindruckend.
Wer gerne sportlich unterwegs ist, kann das volle Erlebnis des grünen Goldes auch mit dem Fahrrad auskosten. Die Hallertauer Hopfentour ist ein Rundweg, der sich über 170 Kilometer erstreckt und dabei stets an riesigen Anbauflächen entlang führt. Hierbei wechseln sich ruhige Strecken durch Flusstäler mit anspruchsvolleren Passagen über die Hallertauer Hügel ab. Vor allem ungeübte Fahrer sollten ihren Abschnitt also genau planen, was dank vieler Haltestellen sehr gut in Kombination mit der Bahn geht. In jedem Fall erlebt man alteingesessene, traditionelle Orte mit den typischen Bauernhäusern, Aussichtspunkte mit herrlichem Blick über das Hopfenland und einige kulinarische Schmankerl.
Sehenswert und noch anschaulicher sind die Höfe der Hallertauer Hopfenbotschafterinnen. Bei Erlebnisführungen berichten diese dort vom bäuerlichen Leben und den Besonderheiten des Anbaus, wobei sie frühere und heutige Methoden gegenüberstellen. Den Schwerpunkt bildet dabei das Riechen, Fühlen und Schmecken der Pflanze, das teilweise sogar mit einem kurzen Szenenspiel ergänzt wird. Kommt man zwischen August und Ende September, ist es möglich, die Ernte live mitzuerleben und zu helfen. Wer lieber anderweitig mit seinen Händen tätig wird, darf sich am Kranzflechten versuchen und so mit ein wenig Geschick ein originelles Souvenir fertigen.
Nicht weit entfernt von den Höfen liegt das Örtchen Kelheim mit dem Kloster Weltenburg. Dieses steht dort bereits seit dem Jahre 600, als Wandermönche beschlossen, sich hier anzusiedeln. Damit ist es die älteste klösterliche Niederlassung Bayerns. Mittlerweile kommen auch etwa 500?000 Touristen pro Jahr zu Führungen durch die Abtei und die dazugehörige Kirche. Die Aufnahme von Besuchern zählte schon immer zu den Aufgaben in Weltenburg, weswegen seit jeher Bier gebraut und für sonstige Verpflegung gesorgt wurde. Die Klosterbrauerei und -schenke bieten eine perfekte Abrundung zum Kunst- und Kulturprogramm in der religiösen Stätte. Zwar ist beides heute verpachtet, was den guten Geschmack des Bieres aber in keinster Weise beeinträchtigt – besonders beim gleichzeitigen Genuss der romantischen Aussicht auf den Donaudurchbruch.
Die ganze Welt des Bieres stellt sich in der Kuchlbauer’s Bierwelt im benachbarten Abensberg auf ungewöhnliche Art vor. Bereits der äußere Anblick der Brauerei ist beeindruckend: Der weltbekannte Künstler Hundertwasser hat den Turm der Kultstätte mit welligen Böden, tanzenden Fenster und runden Formen entworfen. Bei einer Führung durch das Wahrzeichen der Bierwelt erlebt man eine einzige Hommage an das Bayerische Gebräu gefolgt von einer Ausstellung zu Ehren Hundertwassers im Kunsthaus Abensberg. Selbstverständlich integriert der Betrieb auch das Thema Brauerei in seinem Rundgang und informiert über die Entstehungsgeschichte und kleinen Geheimnisse des zentralen Bierkunstorts Bayerns. Zum Abschluss gibt es nach dem Kultur- auch den Biergenuss. Die Besucher können eine Turmweiße genießen und werden als Kenner mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Als besonders praktisch stellt sich ein Arrangement dar, das einen Brauereibesuch bei Kuchlbauer gleich mit der Übernachtungsmöglichkeit im nahe gelegenen Bad Gögging verbindet. Im Angebot Bierfreuden à la Hundertwasser des „The Monarch Hotel“ sind zwei Übernachtungen mit Frühstück, eine Bayerische Brotzeitplatte mit Weißbier und ein Abendessen integriert. Zusätzlich gibt es noch eine regionale Hopfenspezialität als Begrüßungsgeschenk. Der Wellness-Ort Bad Gögging bietet aber noch mehr. Naturheilmittel werden hier groß geschrieben und dazu zählt selbstverständlich auch der Hopfen. Die Gäste können in der örtlichen Therme oder auch im „The Monarch Hotel“ selbst ein beruhigendes Aroma­bad mit wertvollen Hopfenextrakten genießen. Das regeneriert die Haut, macht sie geschmeidig und verleiht neue Elastizität. Während man sich darin einfach nur wohlfühlt, gibt es vom Vier-Sterne-Superior-Hotel auch noch ein Weißbier dazu. So macht das Hopfenerlebnis Spaß.


Autor: bfs (Katharina Pfaff)