Hotel Bayerischer Hof München

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2012 initiierte Inhaberin Innegrit Volkhardt einen
Architekturwettbewerb zur Erneuerung und Neu-
Ausrichtung des von Siegward Graf Pilati in den ach
tziger Jahren gestalteten und allseits beliebten
Frühstücksraumes im sechsten Stock ihres Hauses. De
m Umbau lag der Gedanke zugrunde, den Ort an
die aktuellen Gegebenheiten des Hauses anzupassen.

Auf der Erkenntnis beruhend, dass sich das Frühstüc
ksverhalten der Gäste in den letzten Jahren verände
rt
hat und kleinere Frühstücksspeisen bevorzugt werden
, wollte man mit dem zusätzlichen À-la-carte-Angebo
t
dieser Tendenz gerecht werden. Nebst Frühstücksbuff
et mit großer Produktauswahl, sollte der neue Raum
einen À-la carte-Frühstücksbereich sowie einen mode
rnen Lounge- und Barbereich mit offenem Kamin biete
n.
Zudem hatte die große Akzeptanz und Attraktivität d
es Blue Spa von Andrée Putman dazu verleitet, eine
Erweiterung der Location anzupeilen. Mit dem Umbau
verfolgte man das Ziel einer neuen, großflächigen
Eventlocation, welche die beiden Welten des Dachgar
tens und des Blue Spa über den Dächern Münchens
vereint.
Der Architekturwettbewerb
Als Gewinner des von Innegrit Volkhardt einberufene
n Architekturwettbewerbes ging das französische
Design Studios
Jouin Manku
hervor. Ihr Entwurf entsprach den Anforderungen de
r Bauherrin. Seit der
Übernahme des Hotels 1992 von Ihrem Vater, war es i
hr stets ein Anliegen, nebst der Renovierung von Zi
mmern
und Suiten, auch hochkarätige und außergewöhnliche
Bauvorhaben durchzuführen. Nach den erfolgreichen
Kooperationen mit Andrée Putman mit dem Blue Spa un
d Axel Vervoordts Umbau der Restaurants Atelier
und Garden sowie der Cinema Lounge zwischen 2005 un
d 2011, verfolgte Innegrit Volkhardt mit dem Umbau
des Dachgartens das Ziel
„ wie schon mit den anderen Architekturprojekten ei
n weiteres Highlight in der
gastronomischen Szene zu schaffen, die Zukunftgeric
htetheit des Hauses zu unterstreichen und das Haus
mit
der unverwechselbaren Handschrift eines weiteren in
ternational bekannten Design Studio zu bereichern.“
Das Design Studio Jouin Manku
Patrick Jouin und Sanjit Manku haben sich sowohl au
f nationaler als auch internationaler Ebene mit pri
vaten
und öffentlichen Bauten einen Namen gemacht und gel
ten in der Szene als absolute Perfektionisten und
Ästheten.
Jouin Manku
haben sich für das Projekt eingehend mit der Stadt
München und dem von Andrée
Putman gestalteten Blue Spa konfrontiert und es sic
h zum Ziel gesetzt, die natürlichen, bautechnischen
und
historischen Gegebenheiten der Stadt mit einzubezie
hen:
„Es handelt sich hierbei um ein sehr intimes Projek
t,
da sich auch mit Innegrit [Volkhardt] ein sehr enge
s Verhältnis entwickelt hat, [...] es ist kein Vorhab
en einer
Hotelgruppe. Es ist kein kommerzielles Projekt, son
dern ein Herzens-Projekt. Der Grundtenor ist sehr
persönlich [...].“
Deren Bestreben war es außerdem
„[...] einen gemütlichen, relaxten Raum [zu schaffen]
,
der aber gleichzeitig auch außergewöhnlich ist, mo
dern, ein weiteres Stück des Puzzles, der Architekt
ur-
Sammlung im Haus, nach Putman und Vervoordt [...].“

Das Projekt
Seit Juli 2013 wurden die ursprünglichen Räumlichke
iten, welche sich über 530qm
2
im sechsten Stockwerk
erstrecken, entkernt: sämtliche nichttragende Baute
ile, der Estrichbelag des Bodens und die abgehängte
Decke
wurden komplett entfernt sowie Fensterkonstruktione
n abgerissen. Für den neugeschaffenen Lounge Bereic
h
wurde ein Teil der Terrasse überbaut und teilweise
mit einem Glasdach versehen.
Der Eingangsbereich
Bereits der Ausstieg aus dem Aufzug im sechsten Sto
ck eröffnet einen gänzlich neuen Blick: vom Naturst
ein-
boden bis hin zu der mit amerikanischem Nussbaum ge
fertigten Wandbekleidung besticht die Liftlobby dur
ch
ein freundliches und helles Erscheinungsbild. Edel
anmutende Lichtelemente dominieren den Eingangsbere
ich
und gewähren Ein- und Durchblick in den neuen Dachg
arten. Der Raum verändert sich je nach Tageszeit du
rch
unterschiedliche Lichtintensitäten.
Der Dachgarten
Der einmalige Blick auf die Frauenkirche durch groß
e, bis zum Boden reichende Panoramafenster verleiht
dem
Raum eine besondere Atmosphäre. Die geschwungenen H
olzeinbauten und Wandvertäfelungen unterstreichen
dieses Raumgefühl zusätzlich. Das amerikanische Nus
sbaumholz setzt sich von den Böden bis hin zu den
Wänden sowie den, in die Decke hineingehenden „Fing
ern“ fort. Auch die Faltwand, welche es ermöglicht
den
Raum zweizuteilen, ist aus diesem Material gefertig
t.
Eine besondere Herausforderung war die langgestreck
te Form des Dachgartens. Geschickt wurde diese vom
Gebäude vorgegebene Form von
Jouin Manku
mit drei Nischen unterbrochen, die sich gleichzeit
ig wie
Schmuckkästchen aus der Nussbaumvertäfelung auftun.
Die dekorativen Nischengestaltungen, stellen stilis
ierte Berge und Schneeverwehungen dar. Durch je nac
h
Tageszeit sich ändernde Beleuchtung werden die Nisc
hen akzentuiert und schaffen so eine intime Zone
innerhalb des Dachgartens. Eine weitere, aus amerik
anischem Nussholz gefertigte Nische, birgt ein
architektonisches Element in sich. Mittels einer ei
nfachen Drehung wandelt sich dieselbe in eine Freit
reppe
und führt den Dachgarten und den Blue Spa Pool zusa
mmen.
Die Spannung im Raum entsteht zudem durch die versc
hiedenen Lichtintensitäten, welche sich je nach Tag
eszeit
verändern, aber auch durch das Spannungsspiel zwisc
hen „erdverbundener“ Holzwand, die zur Fassadeseite
mit
„hölzernen“ Fingern in leichte
Rubelli
-Stoffpaneele übergeht und der weiten Aussicht über
Münchens
Dächerwelt. Hier spiegelt sich auch der Gedanke der
Architekten wider, die umliegende Natur in den Rau
m zu
holen. Das Licht spielt auch in der Gestaltung der
Decke eine maßgebliche Rolle, sorgen doch die Licht
spots
für ein Gefühl von Leichtigkeit und entziehen diese
r, gemeinsam mit dem Wechselspiel zwischen „Finger“
und
Stoffpaneelen ihre Schwere.
Stühle und Tische sind allesamt handgefertigt und n
ach Entwürfen von
Jouin Manku
entstanden. Selbiges gilt
auch für die auf Maß hergestellten Servicestationen
und Guéridons.
Weiters erstreckt sich nach Süden hin eine große Te
rrassenfläche von 50 qm
2
mit 48 Sitzen. Ab Frühjahr wird
diese an die Grüngestaltung der Blue Spa Terrasse a
ngeglichen.
Die Küche
Ein zentrales Element bildet die Küche. Zwei Live C
ooking Stationen, welche bei Bedarf durch Aufschieb
en
von emaillierten Wandpanelen im Büffetbereich zur K
üche ersichtlich werden, ermöglichen zum Einen mehr
Flexibilität im gastronomischen Angebot und zum And
eren das Miteinbeziehen des Gastes während des
Kochens
.„Mit der Mischung aus Frühstücksbuffet, À-la-carte
-Frühstück und Live Cooking-Angebot sollen
auch im gastronomischen Bereich neue Zeichen gesetz
t werden“,
so Innegrit Volkhardt.
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Auch bei den Materialien für die Küche und den beid
en aus italienischem
Pietra Piasentina
Naturstein
gefertigten Büffetinseln lag der Qualitätsanspruch
sehr hoch. Letztere bestechen auch durch aufwendigs
t
gearbeitete Büffethauben aus mit Kupfer beschichtet
en Elementen, welche in den gesamten umliegenden
Deckenbereich des Raumes übergehen. Die Natursteinb
öden- und Verkleidungen rund um die Büffetinseln,
aber auch in der Liftlobby und in der Dachgarten Lo
unge wurden mit
Pietra Piasentina
Naturstein aus Italien
gefertigt.
Val Verde
Stein aus Portugal kam für Boden- und Wanderverkle
idungen zum Einsatz. Diese
Materialien fanden auch beim Blue Spa Umbau ihre Ve
rwendung und bilden so Verbindungsmerkmale zu den
angrenzenden Räumlichkeiten.
Die Dachgarten Lounge
Auch die Dachgarten Lounge überzeugt durch die Verw
endung edelster Materialien wie der grünen
Stoffbespannungen von
Kvadrat
und
Rubelli
. Architektonisch jedoch hebt sich dieser Raum vom
Dachgarten
ab. Hier wird das À-la-carte-Frühstück serviert, mi
ttags und abends kann es, wie es der Name bereits v
errät, für
unterschiedlichste Zwecke genutzt werden. Das Herzs
tück bildet der offene Kamin, welcher durch seine
Größe und außergewöhnliche Form besticht. Auf den E
ntwurf von Patrick Jouin und Sanjit Manku zurückgeh
end,
symbolisiert er Behaglichkeit und Eleganz und zeich
net sich als zentrales Element aus. Für die skulptu
rale
Umsetzung zeigte sich die Firma
Weißenböck
aus München verantwortlich, während die Porzellan-
Verkleidung
am Abschluss des Kamins eine Sonderanfertigung aus
Frankreich ist. Dieselben dekorativen Porzellanelem
ente
finden sich auch am Bartresen wider, welcher ebenso
von
Jouin Manku
entworfen wurde.
Für die Böden und die Kaminverkleidung kam
Kirchheimer Muschelkalk
, ein Naturstein aus Unterfranken zum
Einsatz, welcher sich
seit
Generationen an und in vielen Münchner Häusern wied
erfindet.
Die aus Holz und Stoneglass hergestellten maßgefert
igten Loungetische wurden von der Firma
Erlacher
aus
Südtirol (Italien) gefertigt, welche auch die Tisch
e und Servicestationen im Dachgarten erschaffen hat
. Die
Loungetische können je nach Bedarf höhenverstellt w
erden. Der Teppich der Firma
Tai Ping Carpets
aus Hong
Kong ist in einem fließenden Design vom Dachgarten
bis zur Lounge gewebt und nimmt die verschiedenen
Farben der Räume auf und führt sie auch wieder zusa
mmen.
Das Vogelnest („bird’s nest“) als zusammenführendes
Element
Eine absolute Neuheit für München stellt das so gen
annte „bird’s nest“ an der rechten, äußeren Ecke de
r Blue Spa
Terrasse dar. Aus einer Idee von Innegrit Volkhardt
entsprungen, bildet es nun ein weiteres Verbindun
gsglied
zwischen dem neuen Dachgarten und dem Blue Spa von
Andrée Putman, gliedert es doch architektonische
Elemente beider Locations ein.
Vorbild hierfür sind die auf den Malediven sehr bel
iebten und verbreiteten „bird’s nests“. Sie bieten
eine gewisse
Ruhe und Isoliertheit vor dem Geschehen. Somit wird
dieses „bird’s nest“ eine weitere Steigerung der o
hnehin
schon sehr ruhigen Blue Spa Lounge und Terrasse im
Herzen Münchens sein und als intimer Rückzugsort
seinesgleichen suchen.
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Das Lichtkonzept
Auch der New Yorker Lichtgestalter
L’Observatoire Internationl
, welcher sehr häufig mit dem Design
Studio Jouin Manku zusammenarbeitet, hat in der Lic
htkonzeption die Idee des „bird’s nest“ aufgenommen
:

Wie ein Vogelnest hoch im Baum thront der neugestal
tete Dachgarten über München: ein Ort mit einzigart
iger
Atmosphäre, wo Menschen aus der ganzen Welt zusamme
ntreffen, zu einer Mahlzeit, zu verschiedenen
Anlässen, zu Veranstaltungen und Festen
,“ erläutert Solenn Borchers die außergewöhnliche H
erangehensweise.
Die Lichtgestaltung des Dachgartens hat sich von di
esem außergewöhnlichen Ort inspirieren lassen - zu
verschiedenen Zeiten, tagsüber oder nachts, begegne
t man sich hier. Raum und Licht sind untrennbar mit
einander
verbunden.
Das Licht gibt dem Raum seinen spezifischen Charakt
er, definiert den Raum, setzt Formen und Materialie
n in
Szene, kreiert Stimmungen. Oft sind es nicht archit
ektonische Einzelheiten an die man sich erinnert, w
as bleibt,
ist der Eindruck einer Atmosphäre, einer Erfahrung,
die in unserem Unterbewusstsein haften bleibt. Die
Beleuchtung des neuen Dachgartens bietet dem Besuc
her verschiedene Lichtstimmungen die je nach Tagesz
eit
und Funktion variieren.
Im Dachgarten unterstreicht das Licht die Architekt
ur. Die Beleuchtung der Deckenpaneele kreiert eine
Verbindung zwischen Innen und Außen, dem Hotel und
der Stadt. Der Dachgarten wird so bereits von der S
traße
aus für Passanten und Kunden sichtbar. Die Lichtsti
mmung ist nicht nur der Tageszeit angepasst, sie ka
nn zudem
durch unterschiedliche Lichtintensitäten verändert
werden und je nach Wetter sanfter in warm-weißem Li
cht oder
kräftiger, in kühlem Licht erscheinen. Gezielt gese
tzte Spots beleuchten die Tische, sie bringen Glanz
in den
Raum und schaffen eine angenehme kontrastreiche Sti
mmung. Sanftes Gegenlicht empfängt den Gast in den
seitlichen Nischen – das Licht verstärkt die Tiefen
wirkung der Wandlandschaften.
Das prächtige Frühstücksbuffet wird am Morgen in Sz
ene gesetzt und verwandelt sich am Abend zu einer
Plattform, die Raum für Kunst bietet.
In der Dachgarten Lounge lädt eine eher intime Lich
tstimmung am Kaminfeuer den Abend zu verbringen und
ausklingen zu lassen.
Das Investitionsvolumen
Der Umbau des Dachgartens beläuft sich auf Kosten v
on insgesamt 4,5 Millionen Euro. Von der Durchführu
ng
des Architekturwettbewerbes bis hin zur feierlichen
Eröffnung am 9. Januar 2014 vergingen 2 Jahre, die
eigentliche Bauzeit betrug 6 Monate.
Der neue Dachgarten wird, wie schon die Eröffnung d
es Blue Spa in 2005 und die Neu-Einführung der
Restaurants Garden und Atelier 2009 sowie der Cine
ma Lounge 2011 einen weiteren Glanzpunkt in der
Geschichte des Hauses setzen, welches seine Gäste m
it immer neuen, luxuriösen Ergänzungen überrascht.
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Örtliche Realisation des Umbauprojekts
Mit der Projektleitung und örtlichen Planung wurde
der Münchner Innenarchitekt Gregor Baur in Zusammen
-
arbeit mit
Köhler Architekten
betraut. Herrn Baur war bereits bei einigen Umbaup
rojekten des Bayerischen Hofs
wie dem Blue Spa, den Restaurants Atelier und Garde
n, der Cinema Lounge sowie der Umsetzung der neuen
Zimmer und Flure tätig und ist seit 2005 mit eigene
m Büro freischaffend.
Gregor Baur und
Köhler Architekten
haben die Umsetzung des Konzepts in einer Architek
tengemeinschaft
verwirklicht. Wie bereits in der Vergangenheit muss
te hierbei die Herausforderung bewältigt werden, da
ss die
baurechtlichen und sicherheitsrelevanten Bestimmung
en erfüllt und sich harmonisch in die Gestaltung ei
nfügen.
Durch ihre langjährige Erfahrung und mit zahlreiche
n, kreativen Ideen ergänzten Gregor Baur und
Köhler
Architekten
die Vorstellungen der Bauherrin und der Designer.
Dies sorgte für ein perfektes Zusammenspiel der
Projektbeteiligten.


Autor: Hotel Bayerischer Hof


31.12.2014

Kontakt

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Promenadenplatz 2-6
80333 München
Deutschland


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